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Tordurchgang © 2023 Kühn von Kaehne und Lange

Instandsetzung Torhaus Mirow

09.08.2021 | Fertigstellung

Instandsetzung Torhaus Mirow

09.08.2021 | Fertigstellung

Schlossanlage Mirow - Grundinstandsetzung des Torhauses

09.08.2021 • EFRE im SBL Schwerin
Die Europäische Union (EU) unterstützt u. a. die Entwicklung strukturschwacher Regionen in ihrem Mitgliedsbereich. Einen Teil dieser Investitionen setzt das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern um.
Das Schloss Mirow wurde bereits von 2003 bis Pfingsten 2014 umfassend restauriert und ist als Museum wieder öffentlich zugänglich. Verantwortlich dafür war der damalige BBL M-V Geschäftsbereich Schwerin, der hier die Investitionen des Landes inkl. Förderung der EU aus dem ELER-Programm umsetzte. Die Restaurierung und Instandsetzung des Torhauses setzte dann das SBL Schwerin um.

Historie

Der älteste erhaltene Profanbau und das Wahrzeichen der Stadt Mirow ist das Torhaus der Schlossinsel. Der weiße Renaissancebau wurde als Bestandteil des Befestigungssystems im 16. Jahrhundert erbaut. Damals stellte er mit seiner Tordurchfahrt im Erdgeschoss den einzigen Zugang zur Insel dar. Das Landeswappen erhielt das Torhaus 1588 unter der Regentschaft von Herzog Karl zu Mecklenburg. 1905 wurde der Südgiebel mit einem nachträglichen Anbau versehen. Reste der Wallanlagen sind noch heute vorhanden.

Ausgangssituation

Das Gebäude vermittelte vor der Herrichtung einen eher sanierungsbedürftigen und abweisenden Eindruck. Es bestand von daher dringender Bedarf, den Standard an die vorherigen Investitionen des Landes in das Schloss, die Gartenanlage sowie die Remise anzupassen.
Das Foyer, der Fest- und der Gartensaal im Schloss können für Veranstaltungen genutzt werden. In diesem Gebäude ist keine Fläche für die Museumspädagogik vorhanden. Hier bietet sich das Torhaus an, das ausreichend Flächen hat um Gruppen zu empfangen.
Das Gebäude wies eine schadhafte und nicht denkmalgerechte Dacheindeckung auf. Zudem konnte der Kaltdachraum nicht gelüftet werden und damit bestand dort die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Die dort eingebrachte Dämmung aus Mineralfasern war nicht mehr intakt. An der Fassade wurden unter historischen Gesichtspunkten falsche Putzdetails ausgeführt, die den Zielen der Denkmalpflege widersprechen, sowie ein Dispersionsanstrich aufgebracht, der stark geschädigt und bauphysikalisch falsch war. Der Außenputz im Bereich des Erdgeschosses war von Feuchteschäden und Versalzungen betroffen. Im Laufe der Zeit ist das an das Gebäude grenzende Niveau des Geländes um 40 bis 60 cm gestiegen und trug damit zur messbaren Durchfeuchtung des Mauerwerks und der Putze im Erdgeschoss bei.

Beschreibung der Umsetzung

Die Herrichtung des Torhauses umfasste die Sanierung der Gebäudehülle und den Umbau des jetzigen Ausstellungsbereiches im Erdgeschoss für die Museumspädagogik. Teeküche und sanitäre Anlagen bleiben örtlich erhalten. Im Rahmen der Sanierung der Gebäudehülle wurde die mangelhafte Eindeckung des Daches erneuert. Das Dach wurde mit einem Unterdach versehen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde die geschädigte Dämmung durch eine aus Zellulose ersetzt. Des Weiteren wurde der Anstrich von 1995 behutsam vom vorhandenen bauzeitlichen Putz im Stil der Renaissance entfernt. Die aus Sicht der Denkmalpflege späteren und nicht konform ausgeführten Ergänzungen am Putz wurden fachgerecht erneuert. Ein neuer Kalkanstrich wurde aufgetragen.
Bestandteil der umfassenden Sanierung der Fassade war die Restaurierung der Fenster. Zudem wurde der bauzeitliche mittige Schornstein wieder über Dach geführt und erhielt einen Schornsteinkopf nach historischem Vorbild. Hierzu sind geringfügige Änderungen am Grundriss im Dachgeschoss erforderlich geworden. Die Innenräume des Obergeschosses sind, abgesehen von den notwendigen Änderungen der Leitungsführungen und der Einrichtung einer Brandmeldeanlage, nicht Bestandteil der Baumaßnahme gewesen. Im Außenbereich zwischen Nordgiebel und Wall wurde ein Nebengebäude in Holzständerbauweise mit Bitumendachbahn errichtet.
Die Tordurchfahrt selber wurde nach historischem Vorbild wieder in Katzenkopfpflaster hergestellt. Dadurch werden zudem eine optische Verbindung und eine Fortsetzung des Bestandes gewährleistet. Die Planung und Ausführung erfolgte in Absprache mit dem Behindertenverband.

Nutzung nach Fertigstellung

Mit der Restaurierung des Torhauses wurde ein Wahrzeichen der Stadt wiederhergestellt. Durch die öffentliche Nutzung des Torhauses als u. a. Ort für museumspädagogische Veranstaltungen hat sich die touristische Anziehungskraft der gesamten Schlossanlage Mirow gesteigert. Die Nachhaltigkeit der bereits abgeschlossenen Sanierung wurde damit unterstützt.
Von der Instandsetzung des Torhauses haben die Mehrzahl der Baufirmen in Mirow und Umgebung profitiert. Zudem wird durch die Reaktivierung des bedeutenden historischen Ensembles ein erheblicher Beitrag zur Stärkung des Kulturtourismus und zur Erweiterung kultureller und touristischer Angebote in der Region geleistet.
Zum Abschluss der Arbeiten fand im August 2021 eine feierliche Übergabe mit dem damaligen Finanzminister Reinhard Meyer statt.

Planungsdaten Torhaus Schloss Mirow

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das SBL Schwerin
Gesamtkosten 2 Millionen Euro
  Anteil EU-Förderung (EFRE) 1,9 Millionen Euro
Baubeginn 03/2019
Bauende / Übergabe 09/2021
  Innenausbau und Freianlagen   09/2021
  Fassade   11/2021
Nutzfläche 147,43 m²
Planungsbüro
Stand: 9. August 2021

Lageplan Torhaus Mirow

17252 Mirow, Schloßinsel 1
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Investition in Wachstum und Beschäftigung
Förderprojekt:
Förderung von Schwerpunktbereichen der wirtschaftsnahen inklusive touristischen Infrastruktur
Schlossanlage Mirow - Grundinstandsetzung Torhaus
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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