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Blick vom 1. BA des Klinikums auf den Neubau DZ 7 © 2012 Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern

Neues Herzstück für Uni-Klinikum

07.06.2011 | Fertigstellung

Neues Herzstück für Uni-Klinikum

07.06.2011 | Fertigstellung

Universitätsmedizin Greifswald, Neubau Diagnostikzentrum DZ 7

07.06.2011 • EFRE im BBL M-V
Von Juli 2010 bis zum Ende des Jahres 2012 entstand zwischen dem 1. und dem 2. Bauabschnitt des neuen Klinikums der Neubau des Diagnostikzentrums DZ 7. Er wurde an gleicher Stelle des alten, abgebrochenen Diagnostikzentrums DZ 8 errichtet und bildet das Bindeglied zwischen den beiden Bauabschnitten des Klinikums. Verantwortlich für das Bauprojekt war der Geschäftsbereich Greifswald des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V).

Zur Historie des Diagnostikzentrums

Das 1980 fertig gestellte Diagnostikzentrum DZ 8 stellte zur damaligen Zeit eine hervorragende Bauleistung der DDR dar. Im Verlauf mit dem Bau der angrenzenden Neubauten des Klinikums sollte es ursprünglich saniert und modernisiert und als neuer Kern des Klinikums zwischen dem 1. und 2. Bauabschnitt erhalten bleiben. Es war geplant, das Gebäude bis auf den Rohbau zurück zu bauen, um die verbauten Schadstoffe, wie Asbest und künstliche Mineralfaserprodukte zu entfernen. Nachdem im Jahr 2007 starke Grundwassereinbrüche im Untergeschoss und gravierende Bauschäden zu verzeichnen waren, war eine wirtschaftlich vertretbare Instandsetzung nicht mehr möglich. Es wurde beschlossen, das Gebäude abzubrechen und durch einen Neubau an gleicher Stelle zu ersetzen.

Die konstruktiven und bautechnischen Besonderheiten

Aufgrund der örtlichen, begrenzten Situation entschied man zu Beginn der Planung, das Untergeschoss des bestehenden Diagnostikzentrums als Baugrube und Baugrubensicherung zu verwenden. Dies bedeutete, das vorhandene DZ 8, bis auf die vorhandene Bodenplatte und die Außenwände des Untergeschosses, abzubrechen und zu entsorgen. Das neue DZ 7 wurde im bestehenden Untergeschoss neu aufgebaut. Eine neue tragende Bodenplatte musste aus statischen Gründen auf die vorhandene Bodenplatte gebaut werden. Das Achsraster des neuen DZ 7 wurde an den 1. und 2. Bauabschnitt des neuen Klinikums angeglichen. Nach der Entscheidung, das alte DZ 8 nicht zu sanieren, sondern durch einen Neubau zu ersetzen, mussten die Abhängigkeiten für den Bauablauf neu entwickelt und in einem Terminplan zusammengefasst werden. Um das vorhandene DZ 8 überhaupt abbrechen zu können, war es erforderlich, eine neue Stromversorgung in der Grünzone zwischen DZ und dem 1. Bauabschnitt aufzubauen. Auch für weitere Technikbereiche mussten Ausweichflächen im Untergeschoss des 2. Bauabschnittes gefunden werden.

Das Entwurfskonzept

Das neue DZ 7 wurde, aufgrund seiner Lage im Untergeschoss des alten DZ 8, in gleicher Weise als langgestreckter Baukörper mit rechtwinkliger Kubatur errichtet. Es verfügt, wie der Name DZ 7 besagt, über 7 Nutzgeschosse (Untergeschoss, Erdgeschoss und weitere fünf Obergeschosse) sowie über ein zusätzliches Technikgeschoss als Dachabschluss. Der Neubau ist höhengleich über die gemeinsame Eingangshalle im Westen sowie über einen Verbindungsflur im Osten mit den Neubauten des 1. und 2. Bauabschnittes verbunden.
Von der zentralen Wartezone für Vorschaltambulanz und Basisdiagnostik in der Gebäudemitte bestehen zwei Anbindungen an den Untersuchungs-/Behandlungs-Bereich des südlich gelegenen 2. Bauabschnittes. Der nördlich gelegene 1. Bauabschnitt wird durch einen zweigeschossigen dritten Übergang erschlossen.
Als Kern des neuen Klinikums verbindet das DZ 7 architektonisch und funktionell die Pflege- und Untersuchungsbereiche in den Neubauteilen und beinhaltet wesentliche Zentralfunktionen. Die Nutzungsinhalte entsprechen dem betrieblichen Konzept der Medizinischen Fakultät.
Das Untergeschoss ist als Installationskeller der Nutzung für technische Zwecke vorbehalten. In den drei darüber liegenden Ebenen (Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss) sind allgemeine Ambulanzflächen, spezielle Untersuchungsräume und Diensträume zu finden, in denen die verschiedenen, notwendigen Untersuchungen am ambulanten Patienten, fächerübergreifend vorgenommen werden können. Die Untersuchungsräume ohne spezielle Ausstattung sollen von den verschiedenen Disziplinen genutzt werden: Im Erdgeschoss sind der Ambulanzbereich unterschiedlicher Kliniken mit Leitstelle, Vorschaltambulanz, Basisdiagnostik und Schmerzzentrum / Anästhesieambulanz untergebracht, im 1. Obergeschoss sind das Kompetenzzentrum, die zentralen Diagnostikbereiche und die Spezialambulanzen für Allgemeinchirurgie, KIM-A und KIM-B zu finden, die Untersuchungs- und Behandlungsbereiche Mamascreening und Orthopädie, sowie Dienst- und Seminarräume wurden im 2. Obergeschoss vorgesehen. Das 3. Obergeschoss nimmt Forschungsflächen für die Immunologie und die Biochemie auf. Die Ebenen 4. - 5. Obergeschoss wurden für weitere Forschungsverfügungsflächen konzipiert. Hier können Labore mit zugehörigen Räumen des Forschungsbereiches angeordnet werden. Durch die Grundrisslösungen und die überwiegend verwendeten Raumtrennwände aus Leichtbaukonstruktionen besteht im Rahmen der durch Raster und Flur definierten Grundstruktur die Möglichkeit, zukünftige Nutzungsanpassungen flexibel vorzunehmen. So sind z. B. variable Größen der verschiedenen Forschungsgruppen möglich. Hier kann auf die Situation der zur Verfügung stehenden Drittmittel, und damit unterschiedlich großen Forschungsgruppen, adäquat in der Ausformung der Laborcluster eingegangen werden.

Gebäudetechnik

Die Ver- und Entsorgung des neuen Diagnostikzentrums DZ 7 erfolgt über ein automatisches Warentransportsystem, das bereits im 1. und 2. Bauabschnitt des Klinikums genutzt und für den Neubau erweitert wurde. Der Transport von Blutproben und Befunden verläuft über eine Rohrpostanlage zum Laborbereich im 2. Bauabschnitt. Die gesamte Anlagentechnik wurde auf die vorhandene zentrale Gebäudeleittechnik des Klinikums aufgeschaltet und kann somit zentral überwacht und gesteuert werden.

Die äußere Gestaltung

Entsprechend den vorgegebenen Rahmenbedingungen entspricht das neue Diagnostikzentrum DZ 7 weitgehend dem alten DZ 8, beinhaltet jedoch nur noch sieben Ebenen. Es bietet funktional optimale Nutzungsbedingungen bei größter Energieeffizienz entsprechend den aktuellen Anforderungen.
Bei der Materialwahl im Innen- und Außenbereich wurden vorwiegend natürlich anmutende und nachhaltige Stoffe wie Naturstein, Klinker, Keramik und Holz verwendet. Die Architektur des Gebäudes kombiniert die Funktionalität des Ganzen mit den kleinmaßstäblichen erlebbaren Formen und Materialien und entspricht gleichsam den Erwartungen an ein zeitgemäßes Krankenhaus, das einen hohen medizinischen Standard, individuelle Betreuung und persönliche Wertschätzung von Patienten und Bediensteten bietet.
Durch die Materialien und gestalterischen Elemente - Keramikfassade mit großflächigen Glaselementen, Einzelfenstern bzw. Fensterbändern - wurde das DZ 7 auf die Neubauten des Klinikums und auf die Vorgaben des städtebaulichen Rahmenplanes abgestimmt.

Neubau Diagnostikzentrum DZ 7 - Die wichtigsten Eckdaten

Bauherr Land Mecklenburg-Vorpommern vertreten durch den Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsbereich Greifswald
Planungsauftrag zur Erstellung der Entwurfsunterlage (EW-Bau) für die Grundsanierung und Modernisierung des alten DZ 8 12.2001
Entscheidung zum Abbruch DZ 8 und für die Errichtung eines neuen Diagnostikzentrums 10.2007
Vorlage des anerkannten Raumprogramms und Beginn der Planungsleistungen für den Neubau DZ 7 05.2009
Baubeginn Neubau DZ 7 07.2010
Richtfest 06.2011
Bauende 12.2012
Übergabe an den Nutzer
Stand: Januar 2013

Neubau Diagnostikzentrum DZ 7 - Planungsdaten

Gesamtbaukosten 36,8 Millionen Euro
 davon Baukosten  31,8 Millionen Euro
 davon Honorar  5 Millionen Euro
Anteil förderfähige Gesamtbaukosten 32,1 Millionen Euro (mit 26,1 Prozent Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung - EFRE)
 davon EFRE-Fördersumme  8,4 Millionen Euro
Nutzfläche 6.340 m²
Nettogrundfläche 13.752 m²
Bruttogeschoßfläche 15.621 m²
Bruttorauminhalt 62.510 m³
Architekt HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart
Tragwerksplanung AIU GmbH, Stralsund
Haustechnik PGT Arge Projektgruppe Technik
Außenanlagen
Stand: Januar 2013

Universitätsmedizin Greifswald, Diagnostikzentrum DZ 7

Neubau Diagnostikzentrum DZ 7 für die Universitätsmedizin Greifswald
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Förderprojekt:
Förderung der Forschungskompetenzen an Hochschulen
Universitätsmedizin Greifswald - Neubau Diagnostikzentrum DZ 7
Dieses Projekt ist kofinanziert aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wird mit Beteiligung des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt

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